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Durchhalten im Job, damit der Lebenslauf stimmt? 

 30. Juni 2022

 Judith

Wie viele Jobwechsel sind normal??

In vielen europäischen Ländern sind Jobwechsel nach zwei bis Jahren ganz normal. Bei uns in Deutschland waren häufige Jobwechsel verpönt. Sie waren ein Zeichen von Unzuverlässigkeit und nicht motiviert.

 Diese Sicht hält sich bis heute noch in vielen Köpfen – auch bei meinen Coachee.

Vor einiger Zeit kam eine Frau zu mir ins Coaching, weil Sie völlig gefrustet in ihrem Job war. Sie fühlte sich unterfordert und langweilte sich. Wenn Sie Ideen vorbrachte oder Konzepte ausgearbeitet hatte, erfuhr sie oft wenig Wertschätzung ihrer Arbeit. Diese Situation machte sie vollkommen unzufrieden und langsam zweifelte sie an Ihrer Kompetenz.

Ihr Selbstbewusstsein hatte den ersten Knacks bekommen.

Warum mich ein Lebenslauf interessiert

Am Beginn eines beruflichen Coachings starte ich gern mit dem Lebenslauf meines Coachee. So lerne ich die Motive kennen. Ich erfahren, wie Entscheidungen getroffen werden, wer eventuell Einfluss genommen hat. 

Meine Klientin hatte aktuell die dritte Anstellung seit ihrem Studium. Davor hatte sie jeweils nach zwei Jahren gewechselt. Natürlich möchte ich den Grund für diese Jobwechsel erfahren. Ziel des Coaching ist es ja, den passenden, den richtigen Job zu finden. Ich konnte beide Jobwechsel gut verstehen. Zum aktuellen Job war meine Coachee eher zufällig gekommen – so etwas wie ein Traumjob war es nie gewesen. Nun wollte Sie aber auf jeden Fall drei Jahre vollmachen, um wieder „Ordnung“ in ihren Lebenslauf zu bringen.

Meine Coachee ist ein Beispiel aus vielen anderen.

Ja, häufige Jobwechsel sind erklärungsbedürftig

Manchmal liegen sie an äußeren Umständen, wenn z.B. ein Unternehmen verkauft wird oder in eine wirtschaftliche Krise gerät. Durch diese Umstände haben sich auch in Deutschland die Jobwechsel deutlich erhöht. Es ist heute eher die Ausnahme, dass jemand mehr als zwanzig Jahre bei einem Arbeitgeber bleibt.

Wer selbst entscheidet zu kündigen, muss das verständlich begründen können. Ein guter Grund zur Kündigung ist eine Situation, in der sich meine Coachee befunden hat. Wer vollkommen unzufrieden im Job ist, sollte genau überlegen was zu tun ist. Um das herauszubekommen, empfehle ich diese drei Schritte

Change it

  • Kann ich etwas an der Situation verändern?
  •  Was genau stört mich an meiner Arbeit?
  • Gibt es andere Aufgaben, die ich übernehmen könnte und die mir Spaß machen?
  • Kann ich mit meiner Führungskraft ein Gespräch führen und die fehlende Wertschätzung und Verunsicherung ansprechen?
  • Gibt es die Chance, dass meine Führungskraft sich ändert?

Wenn Sie nichts verändern können – der nächste Prüfstein

Love it

Wenn Sie nichts verändern können – können Sie dem derzeitigen Zustand eine positive Seite abgewinnen? Nicht nur weil das Gehalt attraktiv ist oder der Arbeitsweg kurz.

Bis zur Rente sind es ja nur noch 202 Monate, das schaffe ich irgendwie – wirklich??

Ich lasse alles an mir abprallen – lass nichts an mich rankommen – nehme nichts mit nach Hause! – kriegen Sie das wirklich so hin?

Wenn Love-it mit einem 100%igen „Ja! – super es ist doch alles toll – ich habe es nur übersehen“ endet – ist eine weitere Prüfung nicht mehr nötig. Ansonsten weiter mit dem letzten Prüfstein

Leave-it

Jetzt können Sie nur noch eine Entscheidung fällen – „Ich kündige“. Aber keine überhasteten Schritte. Sie sitzen warm und trocken bei Ihrem aktuellen Arbeitgeber, der vielleicht noch gar nichts von Ihrer Entscheidung weiß.

Wichtig ist jetzt nur, nicht die Nerven zu verlieren. Nun muss es darum gehen, genau hinzuschauen, wie der neue Job aussehen soll

Rahmenbedingungen für den neuen Job

  • Was genau hat Sie dazu bewogen die letzten Jobs zu kündigen bzw. anzunehmen?
  • Was hat Ihnen in diesen Jobs gut gefallen?
  • Was davon wollen Sie auf jeden Fall wieder dabei haben?
  • Was möchten Sie auf keinen Fall wieder haben?
  • Welche Informationen brauchen Sie, um sicher zu sein, dass das Unternehmen, der Job und Sie zusammenpassen?
  • Was passiert wenn ich nichts verändere?

Bleiben wir bei meiner Coachee. Wenn Sie auf jeden Fall die drei Jahre voll machen wird, bedeutet das hunderte von Arbeitstagen. Tage an denen sie schlecht gelaunt zu Arbeit geht oder nach Hause kommt.

Klar kann Sie sich Ausgleich verschaffen: Wandern, Reisen, Essen mit Freunden u.s.w. Auf Dauer wird das nicht reichen.

Vielleicht wird Sie krank, weil sie sich langweilt – ein Bore-Out mit den gleichen Konsequenzen wie ein Burn-Out.

Durch die Unsicherheit passieren Fehler, die ihre Führungskraft dankbar entdecken wird. Das verschlechtert die Beziehungen zwischen den beiden noch mehr.

Ihr Selbstbewusstsein schrumpft, sie wird immer unsicherer, fühlt sich immer kleiner. – Keine guten Voraussetzungen für erfolgreiche Bewerbungen.

Die Leistung meiner Coachee sinkt. Um keine Fehler zu machen, überprüft sie alles noch einmal mehr, damit wird ihr Arbeitstempo niedriger. Das schlägt sich dann unter Umständen im Arbeitszeugnis wieder.

Der Arbeitsgeber kündigt wegen Leistungsmängeln. Auch keine gute Eintrittskarte für einen neunen Job.

Verändern - ist wie ein Sprung in einen unbekannten See

Wenn Sie sich entschieden haben, das Unternehmen zu verlassen, überstürzen Sie nichts. Klären Sie für sich, was das Motiv für Ihre früheren und jetzige Entscheidung ist. Erstellen Sie Ihre ideale Stellenausschreibung. Diese ist Ihr Kompass bei der Jobsuche. Lassen Sie sich nicht von selbst ernannten Experten verunsichern.

Nachdem Sie ein klares Bild von Ihrem „Traumjob“ haben, fangen Sie in aller Ruhe an nach einen passenden Jobangebot zu suchen. Nehmen Sie sich die Zeit, wirklich so lange zu suchen, bis es 99,99%ig passt. (Gern auch mehr) Machen Sie keine faulen Kompromisse. Reden Sie sich nichts schön, nur weil das Gehalt so verlockend ist. Gucken Sie sich Ihre Führungskraft genau an. Löchern Sie Ihre künftige Chefin, Ihren künftigen Chef schon im Vorstellungsgespräch.

Machen Sie keine faulen Kompromisse, Sie werden es sonst bereuen.

Fazit

Aus einem Job auszuhalten, damit der Lebenslauf einen „ordentlichen“ Eindruck macht? Das führt in eine Sackgasse, aus der Sie krank und angeschlagen wieder rauskommen.

Wählen Sie sorgfältig den neuen Job aus. So lange Sie noch einen Job haben, fällt es sicher leichter. Aber es gilt auch für jemanden der arbeitslos ist.

  • Es ist Ihr Leben, für das Sie wieder Freude empfinden.
  • Sie bleiben gesund und genießen Ihr Leben.
  • Sie stehen am Montag gut gelaunt auf.
  • Sie freuen sich auf die Aufgaben, die auf Sie warten.
  • Sie bekommen Anerkennung für das, was Sie leisten.
  • Sie verstehen sich gut mit Ihren Kolleginnen und Kollegen, Ihrer Führungskraft.
  • Sie sind stolz und selbstbewusst, denn Sie wissen: Sie machen einen guten Job, den Sie lieben.

Wie geht es Ihnen, auf Ihrem Job? 

Zeit für eine Veränderung?


Schreiben Sie mir gern eine Mail: judith@judith-eggers.eu oder hinterlassen Sie einfach einen Kommentar

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