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Eigenverantwortung oder die anderen haben schuld? 

 23. März 2021

 Judith

Schuldhaben die anderen

Eigenverantwortung heißt für mich, wir haben die Freiheit und Verantwortung uns zu entscheiden. Wie oft höre ich, meine Kindheit war ...., meine Familie hat ...., meine Mutter war... usw. ist schuld, dass ..... Menschen machen es sich einfach. Ein anderer ist verantwortlich, dass sie heute so sind wie sie sind.

„Ich würde ja gerne tanzen, aber ich habe ja ein Holzbein.“ „Nun, ich kann kein Englisch, ich komme aus dem Osten“

Eric Berne (Begründer der Transakationanalyse) beschreibt es in seinem „Holzbein-Spiel“


Eigenverantwortung - die anderen sind schuld

Mir war es schon immer zu einfach, wenn Familie, Eltern oder andere Personen für ein Leben verantwortlich gemacht werden. Eine „schlechte“ Kindheit war für mich keine ausreichende Erklärung, für das eigene Verhalten. Ich kann es akzeptieren, wenn ein junger Mensch – vielleicht 14 bis 18 Jahre alt, sich dem Einfluss seiner Familie ausgeliefert fühlt. Durch die finanzielle Abhängigkeit ist er/sie gezwungen sich bis zu einem bestimmten Punkt anzupassen.

Als erwachsener Mensch sehe ich mich in der Eigenverantwortung. Ich und nur ich entscheide, was ich tue und wie ich lebe. Ist jemand 40 Jahre alt und älter spielen die Kindheitserfahrung wahrlich keine Rolle mehr. Ja, in der Kindheit werden Weichen gestellt, ob ein Weg einfacher oder schwieriger sein wird.


Der Mensch – mit Geist und Vernunft ausgestattet

In meiner Coaching-Ausbildung habe ich diese Überzeugung wieder gefunden – im Verständnis der Logotherapie. (Logos – griechisch = Sinn, geistiges Vermögen = Vernunft) Geprägt hat diesen Begriff Viktor E. Frankl (1905 – 1997 österreichischer Psychologe).

Logotherapie heißt also nicht, dass ich versuche meine Coachee mit logischen Argumenten zu überzeugen. Vielmehr unterstütze ich meine Coachee zielorientiert und methodisch dabei den eigenen Weg zu finden. Was heißt das jetzt genau? Wir sind Menschen, die denken und vernünftig handeln können.  

Jeder Mensch

  • hat die Freiheit sich so oder anders zu entscheiden. Diese Verantwortung kann ihm niemand abnehmen.
  • kann sich von gegebenen Bedingungen distanzieren. Ja, eine Kindheit kann grausam und verletzend gewesen sein, aber wir können sie hinter uns lassen.
  • kann sich verändern oder sogar über sich hinausgehen. Ein denkender Mensch kann nicht nur reagieren oder sich abreagieren, sondern er kann agieren und sein Leben gestalten.

Ein Vorstellungsgespräch

Während ich diesen Artikel schreibe, taucht die Erinnerung an mein letztes Vorstellungsgespräch auf. Zu dem Zeitpunkt war ich schon eine kurze Weile selbständig. Meine Geschäfte liefen nicht so wie erwartet. Dann doch lieber wieder als Angestellte Personalerin arbeiten?

Also hatte ich mich beworben und saß einer jungen Frau gegenüber.

Nach dem Small-talk, stellte sie ihre erste Frage „Haben Sie Geschwister?“ Ich glaube ich hatte mindestens drei Fragezeichen im Gesicht. „Ja ich habe Geschwister, aber was hat das mit dem Job zu tun?“

Meine Gesprächspartnerin erklärte mir, es sei wichtig zu wissen wie meine familiäre Situation gewesen sei, wie das Verhältnis zu meinen Eltern sei. Das ließe klare Rückschlüsse auf mich und mein Verhalten zu.  Innerlich gab es so ein kleine bis mittelgroße Wutexplosion. Was in meiner Kindheit passiert ist und ob ich Geschwister habe, spielte für mich – mit Anfang 40 – keine Rolle mehr. Darüber werde ich einem Unternehmen auch keine Auskunft geben. Ich bedankte mich für die Einladung und das Gespräch.

Für mich war auf der einen Seite klar, dass ich selbständig bleibe und auf der anderen Seite wie verkehrt es ist, aufgrund familiärer Erfahrungen einen Menschen einzusortieren.

Meine Überzeugung

Wir haben es in der Hand, wie wir unser Leben gestalten. Das Leben gibt uns vieles mit. Wir haben ein Hirn, mit dem wir selber denken können. Wir können uns den Verletzungen in der Vergangenheit stellen, wenn sie übermächtig werden wollen. Wir haben die Möglichkeit Entscheidungen zu treffen. Wir wählen eigenverantwortlich den Weg aus, den wir gehen wollen.

Wir können entscheiden, für wen wir noch Verantwortung übernehmen wollen. Wenn wir Kinder in die Welt bringen, werden sie sich so entwickeln wie wir es ihnen vorleben. Wenn wir uns einen Hund ins Haus holen, wird er nur so folgsam sein, wie wir es von ihm abfordern.

Wenn wir Politker:in werden, brauchen wir eine klare Vorstellung von dem was sein soll. Sie übernehmen die Verantwortung für einen große Gemeinschaft. Politiker:innen müssen bereit sein, unbequeme Entscheidungen zu treffen.

Eins gilt: Verantwortung können nur wir übernehmen und nicht auf andere abschieben.

Eigenverantwortung

Mit mir arbeiten

Ich habe mir vor einiger Zeit wieder die Frage gestellt, was ist mein „Logos“, mein Sinn in meinem Handeln?

Meine Antwort:

Ich ermutige Menschen an sich zu glauben und mutig zu sein (sich etwas zuzutrauen), damit jeder sein Bestes geben kann und sich die Welt positiv verändert.

„Menschliches Verhalten wird nicht von den Bedingungen diktiert, die der Mensch antrifft, sondern von den Entscheidungen, die er selber trifft.“    (Viktor E. Frankl)

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