Endlich ist es so weit - Sie sind zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen.
Das Vorstellungsgespräch ist ein wichtiger Schritt im Bewerbungsprozess. Jetzt haben Arbeitgeber und die Bewerberin oder der Bewerber die Chance, mehr übereinander zu erfahren.
Ein Bewerbungsgespräch ist für beide Seiten eine stressige Situation. Das Unternehmen will guten Eindruck machen. Es geht darum, die richtige Person für den Job zu finden. Daher möchte es möglichst viel über die Person erfahren. – Fehlentscheidungen sind teuer.
Für den Arbeitgeber ist es wichtig, einen Eindruck zu bekommen: Was motiviert sein Gegenüber für den zukünftigen Arbeitsplatz? Hat sie oder er sich mit dem Unternehmen und den Produkten oder Dienstleistungen auseinandergesetzt?
Auch die Bewerberin oder der Bewerber möchte sich selbst gut darstellen. Das Vorstellungsgespräch ist für sie die Chance, möglichst viel über den Job und das Unternehmen erfahren. Wie “tickt” das Unternehmen und die Menschen, die dort arbeiten. Welche Aufgaben werden auf die Bewerberin oder den Bewerber zukommen.
Am Ende wollen beide Seiten wissen:
Also beginnt das Fragen-Antworten-Spiel
Sechs Klassiker in jedem Vorstellungsgespräch
Die besten Antworten auf diese sechs Fragen:
- Warum sollten wir ausgerechnet Sie einstellen?
- Was sind Ihre Stärken?
- Was sind Ihre Schwächen?
- Wie verhalten Sie sich unter Stress - was bringt Sie in Stress?
- Warum möchten Sie ausgerechnet hier arbeiten?
- Was machen Sie in Ihrer Freizeit?
Warum wollen Sie gerade bei uns arbeiten?
Die Antworten auf diese Fragen geben Sie sich am besten selbst, bevor Sie eine Bewerbung abschicken. Je aufrichtiger Sie zu sich selbst sind, umso überzeugender wirken Sie auch im Gespräch.
Was sind Ihre Stärken?
Diese Frage gehörten in meiner Zeit als Personalleiterin zu meinen Standards. Es ist eine tolle Frage, um herauszubekommen, wie gut sich mein Gegenüber selber kennt.
Die richtige Antwort sind Beispiele aus Ihrem beruflichen Alltag. Situationen, die Sie erfolgreich gemeistert haben und die belegen, dass Sie z.B. gut organisieren können.
Ein Beispiel:
Während meiner Zeit als Angestellte hatte ich ein Vorstellungsgespräch bei einem amerikanischen Start-up-Unternehmen.Das Gespräch eine Mischung aus Englisch und Deutsch. Ich wurde ziemlich kurzfristig eingeladen und wusste wenig über das Unternehmen.
Am Ende der Unterhaltung war für mich klar – ich will den Job. Den bekomme ich aber nur, wenn ich mein nächstes Interview auf Englisch mit dem Geschäftsführer führen kann.
Als ich zu Hause war, habe ich sofort einen Lehrer gesucht, Einzelunterricht genommen und gepaukt. Zwei Wochen später habe ich alle sehr beeindruckt mit meinen Englisch-Kenntnissen.
Ich habe den Job bekommen. Einer meiner besten Jobs!!
Was glauben Sie, welche meiner Stärken kommt hier zum Tragen?
So gehen Sie vor, um Ihre Erfolgsgeschichten zu finden:
Und genau diese Erfolge beschreiben Sie, wenn Sie nach Ihren Stärken gefragt werden. Ihr Gesprächspartner bekommt einen bleibenden Eindruck von Ihnen, Ihren Fähigkeiten und Stärken. Auch Ihre persönlichen Werte spiegeln sich in diesen Geschichten.
Was sind Ihre Schwächen?
Auf die Frage nach den Stärken folgt oft die Frage nach den persönlichen Schwächen.
Diese Frage habe ich als Personalleiterin nie gestellt, denn eine ehrliche Antwort bekomme ich auf keinen Fall. Wozu also Zeit verschwenden.
Aber es gibt eine Möglichkeit, seine Schwächen zu bekennen:
Ich habe eine Schwäche:
Weingummi – ist die Tüte erstmal geöffnet, dauert es nur kurze Zeit und sie ist leer.
Haben Sie auch eine „echte“ Schwäche?
Zum Beispiel ab und zu eine teure Zigarre mit einem guten Rum oder dunkle Schokolade mit einem edlen Rotwein?
Sind Sie der Technikfreak, der immer das neueste Smartphone braucht oder den ultimativen Plattenspieler sucht für seine umfangreiche Sammlung von wertvollen Vinylplatten?
Oder zieht Sie jeder Schuhladen magisch an?
Versuchen Sie es im nächsten Vorstellungsgespräch einmal mit einer Ihrer echten Schwächen. Sie werden Ihre Gesprächspartner lächeln sehen. Danach ist das Thema Schwächen meist vom Tisch, so war es bei 95% meiner Klienten. Falls ihr Gegenüber sehr hartnäckig ist, haben Sie noch eine eher berufliche Schwäche parat.
Zum Beispiel:
ich arbeite sehr genau, daher brauche ich manchmal etwas länger als andere. Achten Sie darauf, dass die Schwäche nicht eine der Anforderungen an die Stelle betrifft. Sonst könnte es ins Auge gehen.
Aber in meiner langjährigen Tätigkeit als Karrierecoach ist das nur sehr selten so gewesen. Das Lächeln überwiegt – probieren Sie es einfach aus!
Wie verhalten Sie sich unter Stress - was bringt Sie in Stress?
Antworten Sie ehrlich auf diese Frage. Schützen Sie sich selbst vor Frust und Krankheit.
Wenn Ihr Gegenüber weiß, was Sie stresst und wie Sie auf Stress reagieren, kann er einschätzen, ob der Job zu Ihnen passt. Wenn der Job genau in Ihr Stress-Muster passt, ist er nicht der richtige für Sie.
Machen Sie vor dem Bewerbungsgespräch eine Bestandsaufnahme:
Sollten Sie feststellen, dass viele Ihrer persönlichen Stress-Auslöser im neuen Job auftauchen werden - nehmen Sie das Angebot besser nicht an.
Was machen Sie in Ihrer Freizeit?
Die Antwort auf diese Frage will gut überlegt sein.
Sie entscheiden an dieser Stelle, was Sie von sich erzählen wollen.
Warum sollten wir ausgerechnet Sie einstellen?
Die folgende Strategie gilt übrigens auch für die Frage: Was unterscheidet Sie von anderen?
Eine dieser beliebten Killer-Fragen – eine Aufforderung, sich nackig zu machen.
Wird Ihnen diese Frage am Beginn eines Bewerbungsgesprächs gestellt, ist das zwar keine geniale Einleitung, aber es gibt Ihnen die Chance von Ihren beruflichen Erfolgen zu berichten. (Zu beruflichen Erfolgen, ein paar Tipps weiter oben)
Die Frage wird Ihnen am Ende des Bewerbungsgesprächs gestellt.
Sie haben sich ausführlich mit Ihren Gesprächspartnern über Ihre Fähigkeiten, Ihre Erfahrungen und Ihr Fachwissen ausgetauscht.
Wenn jetzt die Frage auftaucht: Warum sollten wir Sie ausgerechnet einstellen?
Dann fangen Sie bitte nicht damit an, noch einmal Ihre besonderen Kenntnisse usw. aufzuzählen.Das macht Sie klein und Sie verlassen die Augenhöhe.
Stellen Sie eine Gegenfrage:(Ich weiß. eine Frage beantwortet man nicht mit einer Gegenfrage)
Geben Sie den Ball zurück in das Spielfeld Ihres Gesprächspartners.
Je nachdem, was Sie für einen Eindruck von dem Vorstellungsgespräch gewonnen haben, kann jetzt auch der Punkt gekommen sein, das Gespräch zu beenden.
„Ich habe dem, was Sie jetzt von mir wissen, nichts mehr hinzuzufügen. Ich möchte das Gespräch an dieser Stelle beenden.“
Sie werden den Job wahrscheinlich nicht bekommen – wollen Sie ihn überhaupt?
Sie sind als Bewerberin oder Bewerber so gut, dass Sie eingeladen wurden.
Sie müssen sich nicht klein machen.
Am Ende muss der Job und das Unternehmen zu Ihnen passen.
Gute Gründe für den Stellenwechsel
Ein heikler Punkt in einem Vorstellungsgespräch kann die Frage sein:
Warum wollen Sie die Stelle wechseln?
Sie haben sich aus guten Gründen entschieden, Ihren Job zu wechseln?
Sie möchten endlich am gleichen Ort leben, mit Ihrer Partnerin oder Ihrem Partner?
Das könnten Sie so formulieren:
Meine Partnerin / mein Partner hat hier einen tollen Job gefunden. Mir gefällt dieser Ort mittlerweile auch sehr gut, und so habe ich mich entschieden, hier einen Job zu suchen.
Das ist ein nachvollziehbarer Grund, aber Vorsicht - Sie sind eine Frau? Je nach Alter - kann bei ihrem Gegenüber der Gedanke auftauchen "und dann wird sie schwanger". Der Arbeitgeber darf zwar nicht nach einer Familienplanung fragen, aber .......
Sie sehen bei ihrem jetzigen Arbeitgeber keine Möglichkeit mehr, sich weiterzuentwickeln?
Wenn Sie keine Chance zur Weiterentwicklung sehen, überprüfen Sie schon vorab kritisch, ob die neue Position tatsächlich einen Fortschritt darstellt.
Wenn das so ist, beschreiben Sie genau, wo Sie die Entwicklungs-Möglichkeiten sehen. Fragen Sie nach, ob Sie mit Ihrer Einschätzung richtig liegen.
Sie haben eine befristete Projektstelle?
Wenn Sie eine befristete Stelle haben, erklären Sie nachvollziehbar, warum diese Stelle nicht verlängert wird. Warum Sie keine Chance auf Übernahme haben.
Sie wollen nicht bei dem Unternehmen bleiben?
Dann könnte eine Begründung sein:
Während der Beschäftigung ist mir klar geworden, dass ich in dem Unternehmen nicht die passenden Aufgaben finde.
Jetzt können Sie auf die Aufgaben aus der Stellenanzeige eingehen und erklären, warum sie Ihnen so gut gefallen.
Ihnen wurde gekündigt?
Sie haben eine Kündigung erhalten und sind nun auf Jobsuche?
Am besten gehen Sie mit dieser Situation offen um. Rechnen Sie aber damit, dass die „betriebsbedingte Kündigung wegen Umstrukturierung“ im Bewerbungsgespräch hinterfragt wird.
Der Arbeitgeber wird wissen wollen:
Warum wurde ausgerechnet Ihnen gekündigt? (Waren Ihre Leistungen doch nicht so gut, wie es die Bewerbungsunterlagen vermuten lassen?)
Bevor Sie sich auf die Jobsuche machen, machen Sie eine ehrliche Bestandsaufnahme:
Sie können das sehr gut feststellen, wie es Ihnen geht, wenn Sie einem Freund oder einer Freundin erzählen, warum Sie Ihren Job verloren haben.
Achten Sie dabei auf Ihre Gefühle:
- Zittert Ihre Stimme dabei?
- Würden Sie am liebsten losheulen? -
Dann lassen Sie sich noch etwas Zeit. Gewinnen Sie Ihr Selbstvertrauen erst einmal zurück.
Spätestens wenn Sie im Vorstellungsgespräch gefragt werden, warum ausgerechnet Ihnen gekündigt wurde – werden diese Emotionen Sie überrollen. Damit sinken Ihre Chancen, eingestellt zu werden.
Darüber sollten Sie nicht sprechen
Nicht alle Gründe für einen Jobwechsel sind gute Gründe, um sie im Vorstellungsgespräch anzubringen.
Sie kommen mit Ihrem Chef nicht klar?
Was hat Sie an Ihrem Chef / Ihrer Chefin gestört? Wurde Ihnen alles Haarklein vorgeschrieben?
Dann könnten Sie darüber sprechen, dass Sie jetzt mehr Verantwortung übernehmen möchten.
Mit den Kollegen und Kolleginnen war es schwierig?
Im Team herrschte Konkurrenzdruck und Misstrauen?
Dann könnten Sie darüber sprechen, dass Sie eine offene und konstruktive Zusammenarbeit schätzen.
Ihre guten Leistungen wurden nicht anerkannt?
Haben Sie wirklich alles getan, damit jeder wusste, was Sie geleistet haben?
Fragen Sie im Gespräch danach, woran das Unternehmen gute Mitarbeiter oder Mitarbeiterinnen erkennt.
(siehe Fragen weiter unten)
Ausgerechnet Ihnen zu kündigen, war eine krasse Fehlentscheidung?
Wie realistisch ist Ihre Einschätzung? Woran machen Sie das fest?
Lernen Sie daraus, aber schweigen Sie darüber.
Ob Sie aus nachvollziehbaren Gründen oder gezwungenermaßen die Stelle wechseln:
Diese goldene Regel sollten Sie im Bewerbungsprozess immer beachten:
Schlechtes über den bisherigen Arbeitgeber gehört weder in ein Bewerbungsschreiben noch ins Bewerbungsgespräch.
Reden Sie in einem Vorstellungsgespräch nie schlecht über das Unternehmen, bei dem Sie arbeiten oder gearbeitet haben.
Das wird Ihnen jeder neue Arbeitgeber übelnehmen.
Bleiben Sie bei sich und Ihrer Motivation für den neuen Job.
Ihre Fragen im Vorstellungsgespräch
Wenn ich mit einem Coachee Vorstellungsgespräche vorbereite, geht es auch immer um das Thema:
Welche Fragen stelle ich als Bewerberin oder Bewerber? Und ich meine nicht die Fragen nach der Zahl der Urlaubstage und ob es eine Kantine gibt.
Viele Bewerberinnen und Bewerber vertun diese Chance, mehr darüber zu erfahren, wie das Unternehmen „tickt“.
Warum verlassen Menschen ein Unternehmen?
Es sind sehr oft eine schlechte Führungskraft oder unangenehme Kolleginnen oder Kollegen, die Menschen dazu veranlassen, sich einen anderen Job zu suchen. - Menschen verlassen Menschen und nicht das Unternehmen.
Versuchen Sie daher, so viel wie möglich über ihr Gegenüber oder ihren zukünftigen Vorgesetzten herauszubekommen. Das können Sie am besten durch Fragen erreichen.
Zur guten Vorbereitung eines Bewerbungsgesprächs gehört es, sich Fragen zu überlegen. Das machen Ihre Gesprächspartner (hoffentlich) auch.
Sie dürfen auch einen Block oder ähnliches mitbringen, auf dem Sie sich wichtige Fragen notiert haben und auf dem Sie sich Notizen machen.
Fragen stellen – macht das einen schlechten Eindruck?
Die folgenden Beispiele für Fragen an ihr Gegenüber im Vorstellungsgespräch sind nicht als Verhör zu verstehen. Für manche Fragen braucht es Mut.
Welche Fragen Sie stellen können, ist auch abhängig vom Gesprächsverlauf.
Und ja, es kann dazu führen, dass man Sie als kritisch und selbstbewusst oder auch forsch erlebt.
Aber wollen Sie in einem Unternehmen arbeiten, das ihnen diese Fragen übelnimmt?
Durch ihre Fragen zeigen Sie ein echtes Interesse an einem möglichen Arbeitgeber. Wählen Sie Fragen aus, die Sie sich zutrauen, mit denen Sie sich wohlfühlen. Vielleicht fallen ihnen noch weitere Fragen ein.
Alle der folgenden 15 Fragen zu stellen, ist gar nicht nötig. Sie entscheiden, welche Fragen Ihnen wichtig sind.
Fragen zur Führungskraft
Wie würden Sie das Miteinander in Ihrem Bereich / Unternehmen beschreiben?
Mit dieser Frage können Sie einen Eindruck gewinnen, wie miteinander umgegangen wird. Achten Sie auch darauf, wie ihr Gesprächspartner auf die Frage reagiert. Antwortet er/sie überzeugend oder fühlt sich er/sie sich überrumpelt
Arbeiten Sie gern in diesem Unternehmen? Wenn ja –
Was gefällt ihnen an diesem Unternehmen besonders.
Natürlich wird niemand antworten, ich arbeite nicht gern in diesem Unternehmen. Was gefällt ihnen besonders, hier bekommen Sie einen guten Eindruck, was ihrem Gegenüber wichtig ist. Ist es Ihnen auch wichtig?
Was ist Ihnen in der Zusammenarbeit mit Ihren Mitarbeitern besonders wichtig?
Wie werden Mitarbeiter in Entscheidungen eingebunden?
Die Antwort sollte ihnen einen guten Einblick in das Miteinander geben. Es sollte mehr als WischiWaschi oder irgendwelche Phrasen sein. Bewerten Sie die Antwort für sich nach dem Ende des Gesprächs
Angenommen, ich wäre seit einem Jahr erfolgreich in Ihrem Bereich tätig, was würde ich idealerweise erreicht haben?
So erhalten Sie ein klares Bild, an welchen Maßstäben Ihre Leistungen gemessen werden und welche konkreten Erwartungen an Sie gemacht werden. – Auf diese - meine Lieblings- Frage sollten Sie in keinem Fall verzichten! Sie erfahren viel über die Ansprüche an Mitarbeitenden und die Leistungskriterien.
Wie werden Sie mir zeigen, dass Sie mit meinen Leistungen zufrieden sind?
Auch hier darauf achten, was und wie etwas gesagt wird. Hören Sie aufmerksam zu. Sind Sie einverstanden und zufrieden, mit dem, was Sie gehört haben?
Fragen zum Unternehmen
Wo sehen Sie das Unternehmen in 10 Jahren?
Keine Reklamesprüche, sondern eine klare Aussage. Ihr Gesprächspartner:in sollte die langfristigen Ziele des Arbeitgebers kennen. Wenn nicht - kein gutes Zeichen für die Kommunikation zwischen Geschäftsleitung und Führungskräften.
Was sind die Stärken des Unternehmens im Vergleich zu den Wettbewerbern?
Sind die Stärken des Unternehmens für Sie schlüssig? Können Sie etwas damit anfangen? Unter Umständen nachfragen. Passen die Stärken zu ihren Vorstellungen?
Welches Image hat das Unternehmen bei Kunden und Business-Partnern?
Achten Sie auch hier wieder auf Phrasen und Allgemeinplätze. Möchten Sie bei einem Arbeitgeber mit diesem Image arbeiten?
Fragen zu den zukünftigen Kolleginnen und Kollegen
Mit welchen Eigenschaften würden Sie Ihr Team und deren Arbeitsweise beschreiben?
Passt das, was Sie hören zu ihren Vorstellungen? Möchten Sie mit diesem Team zusammenarbeiten?
Welche Herausforderungen wird das Team in den nächsten Monaten zu meistern haben?
So wird für Sie klarer, was auf Sie zukommen wird. Trauen Sie sich das – ganz ehrlich – zu?
Fragen zum neuen Arbeitsplatz
Aus welchem Grund ist die Position frei?
Es ist immer gut zu wissen, warum jemand für einen Arbeitsplatz gesucht wird.
Je nach Antwort kann der zweite Teil der Frage folgen:
Was kann ich besser machen als meine Vorgängerin oder Vorgänger?
So können Sie noch einmal überprüfen, ob man ihnen in Teil 1 schon die Wahrheit gesagt hat bzw. warum jemand das Unternehmen verlassen hat. Passt das zu ihren Vorstellungen vom Umgang miteinander?
Welche Bedeutung hat diese Position für das Unternehmen?
So lässt sich die Wichtigkeit der Stelle einschätzen und Sie bekommen eine Vorstellung, wer alles auf die Stelle „guckt“
Worin sehen Sie die besonderen Herausforderungen der Position?
Auch diese Frage sorgt noch einmal für Klarheit, ob die Herausforderungen genau die richtigen für Sie sind. Auch Unterforderung ist Stress.
Persönliche Fragen
Sie haben einen ersten Eindruck bekommen.
Glauben Sie, dass ich auf diese Stelle passe? Wenn ja – aus welchen Gründen?
Holen Sie sich Feedback – jetzt wissen Sie, an welchen Stellen Sie überzeugen konnten. Sind Sie zufrieden oder gibt es Nachbesserungsbedarf für die Zukunft.
Gibt es eine Personalentwicklung und was sind deren Ziele und Maßnahmen?
Aus meiner Sicht ist es wichtig zu erfahren, welche Gedanken sich das Unternehmen über die eigene Zukunftsfähigkeit und die ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter macht.
Wie werden Sie mich dabei unterstützen, mich auch persönlich weiterzuentwickeln?
Hat ihre zukünftige Führungskraft den Anspruch, Mitarbeitende überhaupt weiterzuentwickeln? Welche Vorstellung von Personalführung hat er/sie?
Die Frage nach dem Gehalt habe ich bewusst ausgespart. Sie sollten eine klare Vorstellung von Ihrem Gehalt haben und es auch benennen können. - Wenn Sie die Branche wechseln, sagen Sie ganz klar:
Ich kenne die Rahmenbedingungen nicht, mir ist es wichtig, dass die Aufgabe und das Miteinander stimmt. Was ist aus ihrer Sicht ein angemessenes Gehalt?
Noch ein paar Tipps
Wenn Sie etwas nicht genau verstehen oder Ihnen etwas unklar ist, fragen Sie sofort nach und warten Sie auf keinen Fall bis zum Ende des Gesprächs. Denn es heißt ja Vorstellungsgespräch und nicht Vorstellungsmonolog.
Durch Rückfragen signalisieren Sie: Ich habe konzentriert zugehört, ich bin selbstbewusst, ich will es verstehen oder genau wissen.
Egal wie dringend Sie einen Job brauchen oder wie gern Sie diesen Job haben wollen, stellen Sie ihre Fragen und nutzen Sie das Gespräch auch von ihrer Seite für ein Kennenlernen.
So gewinnen Sie mehr Klarheit und haben eine gute Basis für ihre Entscheidung – für oder gegen den neuen Job.
Zu einer guten Vorbereitung eines Vorstellungsgesprächs gehört auf jeden Fall eine gründliche Recherche über das Unternehmen. Es gibt Google und KUNUNU und viele andere Möglichkeiten.
Nach dem Gespräch sollten Sie zeitnah ein Gedächtnisprotokoll machen.
Was ist Ihnen aufgefallen? Wie haben Sie sich während und nach dem Gespräch gefühlt? Wie wurden die Fragen beantwortet, was wurde gesagt.
Auch wenn ein Angebot noch so verlockend ist, wägen Sie ab. Auch Sie können sich aus wichtigen Gründen gegen einen Arbeitgeber entscheiden.
Denken Sie in jedem Gespräch daran:
Sie sind keine Bittstellerin / kein Bittsteller.
Sie haben ein gutes Angebot im Gepäck - sich selbst mit Ihren Fähigkeiten und Stärken!
Gehen Sie mit Selbstbewusstsein in Ihr nächstes Vorstellungsgespräch
Bewerben Sie sich nicht wahllos auf Stellenbeschreibungen. Arbeitgeber haben eine gute Einschätzung, ob jemand händeringend einen neuen Job sucht oder wirkliches Interesse an einer Stelle hat.
Wenn Sie alles machen – egal was es ist – Hauptsache es bringt Geld, dann werden Sie mit großer Wahrscheinlichkeit immer wieder Absagen erhalten. Durch diese Absagen werden Sie immer unsicherer. Ihre Chancen auf einen neuen Job immer schlechter.
Viel Erfolg bei ihrem nächsten Gespräch
Welche Fragen stellen Sie am liebsten in einem Vorstellungsgespräch?
Welche Fragen haben Sie in Ihrem Vorstellungsgespräch überrascht?
Welche Erfahrungen haben Sie in Vorstellungsgesprächen gemacht?
Was war besonders unangenehm? Was war angenehm?
Schreiben Sie mir gern eine Mail: judith@judith-eggers.eu oder hinterlassen Sie einfach einen Kommentar
Bleiben Sie auf dem Laufenden.
Abonnieren Sie meine Karriere Post
Tipps und Informationen zu beruflichen Themen und Existenzgründung und die neuesten Blogbeiträge direkt in Ihr Postfach