Heute mal ein etwas anderer Blogbeitrag
Normalerweise geht es ja in meinen Blog-Artikeln um berufliche Fragen. Heute habe ich mich für ein anderes Thema entschieden.
Mein Morgen beginnt mit dem ersten Check der neuesten Nachrichten, besonders in diesen turbulenten Zeiten.
Die Nachricht, die mir heute entgegen sprang:
„Kabul – die Bundeswehr bringt 7 ( in Worten sieben) Menschen in Sicherheit“
– in einem Flugzeug das Panzer transportieren kann und obwohl tausende Menschen auf dem Flughafen Kabul das Land verlassen wollen oder müssen.
Die US Luftwaffe rettet 640 Afghanen in einem Evakuierungs-Flug. Die Besatzung hat entschieden zu fliegen, statt die Menschen wieder von Bord zu zwingen. Die Maschine ist eigentlich für 134 Personen ausgelegt.
Wie würde eine deutsche Crew entscheiden? Sind uns Berechtigungen, Ordnung und Genehmigungen wichtiger geworden als Menschlichkeit?
Land unter
Da brechen Deiche und Dämme in Deutschland und Menschen verlieren alles. Ihr zu Hause liegt in Trümmern, Erinnerungen gehen verloren – genauso wie der Mut weiter zu machen. Wer kümmert sich um diese Seite der Katastrophe?
Ohne freiwillige Helfer wäre es gar nicht möglich gewesen, so schnell aufzuräumen und Keller leer zu pumpen.
Wo bleibt die Bundeswehr mit ihren Feldküchen und Lazaretten?
Wo sind die Soldaten, die mit Schaufeln in der Hand zupacken?
Was tut dieser Staat – er verteilt Geld – Soforthilfe. Zweitausdend Euro um einen neuen Herd, eine Waschmaschine, einen Kühlschrank, Tisch und Bett zu kaufen – eine echte Herausforderung.
Wo bleibt die Perspektive für diese Regionen?
Welchen Plan hat unser Staat?
Wie soll es weiter gehen, in den betroffenen Regionen?
Klar viele Politiker sind mit ihrem Gefolge durch den Matsch gestapft. Dabei haben sie die Arbeiten mehr behindert als geholfen. Ich kenne Menschen, die in diesem Flutgebieten leben und ich kenne Menschen, die als Helfer in diesen Gebieten waren. Alle sagen dasselbe: wenn wir auf staatliche Unterstützung gewartet hätten, wären wir verloren gewesen. Die umfangreiche individuelle Hilfe vieler Menschen war unvorstellbar.
Da brechen Dämme in Deutschland und Menschen verlieren alles. Ihr zu Hause liegt in Trümmern, Erinnerungen gehen verloren – genauso wie der Mut weiter zu machen. Wer kümmert sich um diese Seite der Katastrophe?
Der Virus
Dann diese Zeit seit März 2020 als uns ein Virus in den Ausnahme-Zustand versetzte. Schulen wurden geschlossen und spätestens da wurde offensichtlich, dass es keine Digital-Kompetenz bei Lehrer:innen und in Schulen gab. Jahrzehnte alte Versprechen aber keine Umsetzungen. Bis heute gibt es noch keine Empfehlungen, welche Luftfilter in Schulen eingesetzt werden sollten.
Für manche Universitäten ist noch nicht klar, wie es im Wintersemester mit den Lehrveranstaltungen weiter gehen soll (Start 1. Oktober) Wer im Sommersemester 2020 gestartet ist, hat bis heute seine Mit-Studierenden und Dozenten noch nicht persönlich kennengelernt. Was wird das für den Studienerfolg bedeuten?
Statt auch psychische Probleme, wirtschaftliche Schäden, Folgen für das Sozialverhalten und die Bildung unserer Kinder mit zu betrachten, leben wir mit Inzidenz-Werten. Bis heute interessieren diese Regierung die realen Verhältnissen im Gesundheitsbereich, die Besonderheiten im Infektionsgeschehen, psychische Belastungen etc. nicht.
Leben - ein ständiges Risiko
Jährlich sterben in Deutschland über 127.000 Menschen an den Folgen des Tabakkonsum (BM für Gesundheit).
Müsste der Staat nicht viel mehr tun, um Rauchen zu verbieten?
Jeden auf eine Entziehungskur schicken? So lange bis endlich niemand mehr in diesem Land raucht?
Klingt irgendwie gruselig für mich.
Zum Leben gehört der Tod. Jeden Morgen, den ich aufstehe, das Haus verlasse, Auto fahre, eine Straße überquere gehe ich ein Risiko ein. Beim Aufstehen könnte ich ausrutschen und mir ein Bein brechen. Wenn ich das Haus verlasse, könnte mich jemand überfallen und ausrauben. Wenn ich mit dem Auto fahre, kann ich einen Verkehrsunfall haben, den ich vielleicht nicht überlebe. Wenn ich eine Straße überquere, könnte ich von einem Auto erfasst und schwer verletzt werden.
Leben heißt Risiko, nämlich das Risiko des Todes. Leben ist für jeden von uns ein begrenzter Zeitraum, wie lang er sein wird, wissen wir nicht. Leben lässt sich nicht planen – es passiert Unvorgesehenes.
Wenn ich leben will, kann ich versuchen Risiken zu minimieren, aber ausschließen kann ich sie nicht. Wir bestimmen selbst, welches Risiko wir eingehen wollen. Uns vor allen Gesundheits- und Lebens-Risiken zu schützen, ist nicht Aufgabe eines Staates oder einer Regierung.
Warum oder wann haben wir den Mut verloren, unser Leben in eigener Verantwortung zu leben?
Wie lange wollen wir blind und im Schlafwagen-Modus weitermachen?
Leben ist lebensgefährlich! Obwohl nicht Deutsche, aber mit deutschem Partner und vielen deutschen Freunden, staune ich auch, was da läuft… sind gerade erst von ausgedehntem Familienbesuch in NRW heimgekommen.
Auch bei uns bestimmt das Virus ???? , aber wir werden mit ihm leben lernen müssen- genauso wie mit den Spätfolgen aller Maßnahmen, die mir ehrlich gesagt noch fast mehr Sorgen bereiten.
Ich wünsche uns und denen, die über uns bestimmen eine grosse Portion Lebensfreude und Lebensmut!
Liebe Dina,
ja auch ich hoffe, dass wir den Panik-Modus schnellsten verlassen. Angst ist kein Guter Ratgeber.
Ja liebe Judith, genauso ist es. Als Betroffene der Hochwasserkatastrophe im Kreis Ahrweiler, weiß ich, wie wichtig die Hilfe der Menschen untereinander war und ist. Ohne die Hilfe der Bevölkerung wären wir ganz schön verloren gewesen. Vom Hören und Sagen weiß ich, wie chaotisch am Anfang der Hochwasserkatastrophe der Einsatz der Helfer:innen von Statten gegangen ist.Was ist bloß los, das auf Unvorhergesehenes so schwerfällig reagiert wird bzw. reagiert werden kann?
Wow! Leben heißt, Verantwortung zu übernehmen. Im Großen und im Kleinen.